Herzlich willkommen
auf
mit Impuls aus frauenärztlicher Schwangerenvorsorge/UPlusE
Projektpartner
UPlusE-Studie
Ist ein neues Versorgungsprogramm, das parallel durch eine Studie begleitet wird, die die Wirkung des Versorgungskonzepts untersucht.
UPlusE wird im Rahmen der Förderung von neuen Versorgungsformen durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses
(G–BA) nach §92a Abs. 1 Satz 1 und 8 SGB V gefördert.
Neue Versorgungsform
Im Rahmen der UPlusE Studie soll ein App-basiertes Screening zur Früherkennung depressiver Entwicklungen, psychosozialer Belastungen und Problemen in der Eltern-Kind-Beziehung etabliert werden.
Sowohl (werdende) Mütter als auch Väter sollen zum Ende der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Kindes regelmäßig befragt werden. Diese Befragungen werden an die Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen bzw. U-Untersuchungen beim Pädiater gekoppelt. Aufgrund dieser Daten erfolgt eine bedarfsgerechte Vermittlung von Hilfsangeboten für die Betroffenen.
Vorteile
Die Nutzung bereits vorhandener Praxis-Apps ermöglicht eine einfache Integration in den Praxisalltag und spart Zeit, sowohl für die Behandler, als auch für die Eltern.
Darüber hinaus wird im Rahmen der UPlusE Studie ein ambulantes Netzwerk aus „Psych-Behandlern“* etabliert, die als Datenpool in der App gespeichert werden. Auch Online-Psychotherapie-Angebote, sowie die Postleitzahl-Suche der Frühen Hilfen, Erziehungsberatungsstellen und profamalia werden über die Apps verlinkt.
Die Betroffenen können ihre Screening-Bögen herunterladen und per Mail an die Behandler verschicken. Auf diese Weise erfolgt eine digitale Vernetzung -auch mit dem Ziel niederschwellig, zeitökonomisch und kostensparend Hilfen an die Hand zu geben.
(* = Psychiaterinnen und Psychiater, Psychosomatikerinnen und Psychosomatiker und Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten)
Ziele
Das Ziel von UPlusE ist es, durch die neue Versorgungsform (App-basiertes Screenen und Vermittlung von Hilfe) die psychische Gesundheit von Eltern um die Geburt und im 1. Lebensjahr zu verbessern, ihre psychosozialen Belastungen zu mindern sowie die Eltern-Kind-Beziehung und die kindliche Gesundheit zu verbessern.
Die Intervention soll einfach in den Praxisalltag integrierbar sein. Die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen soll abgebaut werden. Eine digitale Vernetzung von Gynäkologinnen und Gynäkologen, Pädiaterinnen und Pädiatern und Psych-Behandlerinnen und ‑Behandlern unter Einschluss von Geburtshilfekliniken und „Frühen Hilfen“ soll eine komplexe fach- und sektorenübergreifende Versorgung ermöglichen.
Studien-Endpunkte (erhobene Ergebnisse, engl. Outcome): Primärer Endpunkt ist die Inanspruchnahme einer Behandlung (psychiatrisch/psychosomatisch/psychotherapeutisch) und/oder von „Frühen Hilfen“, gemessen durch Selbstauskunft in der App. Sekundäre Endpunkte sind die Depressivität, die Eltern-Kind-Beziehung und das Ausmaß psychosozialer Belastungen.
durch den Bundesausschuss (G–BA) nach §92a Abs. 1 Satz 1 und 8 SGB V gefördert.
Methodik
UPlusE ist eine prospektive, cluster-randomisierte kontrollierte Studie. Die Cluster-Randomisierung in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe wird auf der Ebene der Praxen (Kinder- und Jugendarzt- und Frauenarztpraxen) durchgeführt. Dies hat den Vorteil, dass alle Patientinnen und Patienten einer Praxis gleichbehandelt werden, weil sie alle entweder der Interventions- oder der Kontrollgruppe zugeordnet sind.
An UPlusE können alle Schwangeren ab der 25. SSW und Eltern von Kindern bis 6 Monate (spätester Eintritt in die Studie zur U5) teilnehmen, die selbst oder deren Kinder bei einer teilnehmenden BKK versichert sind. Für die Teilnahme an UPlusE ist die Nutzung der PraxisApps „Meine GynPraxis“ bzw. „Meine pädiatrische Praxis“ erforderlich.
Ausschlusskriterien sind Schwangerschaft vor Schwangerschaftswoche 25, fehlende Einwilligungsfähigkeit oder fehlende Möglichkeit, die Fragebögen in der App auszufüllen (kein Smartphone, unzureichende Sprach- oder Lesefähigkeiten).
Alle UPlusE-Teilnehmerinnen und ‑Teilnehmer erhalten zur Routineuntersuchung zwischen der 30. und 34. Schwangerschaftswoche und zu den U3- bis U6-Untersuchungen der Kinder über die PraxisApps „Meine GynPraxis“ bzw. „Meine pädiatrische Praxis“ die Screening- und Endpunkte-Fragebögen.
Es handelt sich hierbei um:
- die Edinburgh-Postnatal-Depressions-Skala (EPDS),
- die Skala 1 „Verzögerte Bindung“ des Brockington Postpartum Bonding Questionnaire (PBQ)
- den KID-PROTEKT-Anhaltsbogen
- den Fragebogen zum Schreien, Füttern und Schlafen (SFS)
- und Fragen zur Inanspruchnahme von Psych-Behandlung und/oder Beratung durch Frühe Hilfen.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Interventionsgruppe erhalten während ihrer Termine bei ihren behandelnden Frauen- bzw. Kinder- und Jugendärztinnen/Frauen- bzw. Kinder- und Jugendärzten Feedback über die Ergebnisse aus den Fragebögen. Werden bei dem Screening Hinweise auf eine mögliche Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit oder auf psychosozialen Belastungen gefunden, wird die Inanspruchnahme von einer Behandlung (psychiatrisch/psychosomatisch/psychotherapeutisch) und/oder Beratung durch Frühe Hilfen empfohlen. Es werden regionale Kontaktdaten von Psych-Behandlerinnen/Psych-Behandlern, „Frühen Hilfen“, Peers und Selbsthilfegruppen im Datenpool der beiden Apps bereitgestellt. Bei Bedarf werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Kontaktaufnahme zu diesen Einrichtungen durch die Praxisteams unterstützt.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Kontrollgruppe erhalten die übliche Routineversorgung (treatment as usual [TAU]) und zum letzten Erhebungszeitpunkt innerhalb der Studie (zur U6) ebenfalls ein Feedback zu den Ergebnissen aus den Fragebögen.
Ergebnisse der Vorstudie
Im April 2020 bis Dezember 2021 wurde ein Pilotprojekt (N = 5.235) zur Untersuchung der Anwendbarkeit und Akzeptanz der Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS) als Screeninginstrument für Depressionen in Nürnberg durchgeführt. Die teilnehmenden Geburtskliniken, gynäkologischen und pädiatrischen Praxen schätzen die Umsetzbarkeit als gut, den zeitlichen Aufwand bei positiv gescreenten Müttern auf 5-15 Minuten ein. Die Mütter empfanden es als hilfreich, auf ein auffälliges Ergebnis im Fragebogen angesprochen zu werden.
Insgesamt war die Drop-out-Quote sehr gering (1,22%). Als Schlussfolgerung für UPlusE kann eine große Akzeptanz bei Behandlerinnen/Behandlern und Patientinnen/Patienten abgeleitet werden. (Quelle zitieren. Simen S, Kuscher K, Schröder L, Yilmaz-Terzioglu N, Schröder T, Jung R, Köhler W, Dammer U, Kastner B, Hillemacher T, Berg NVD, Rauber S. Routine Screening for Peripartum Depression in the Gynecologic and Pediatric Setting – Evaluation of an Adapted EPDS Version. Z Geburtshilfe Neonatol. 2023 Jun;227(3):213-218.
). In einer Mitgliederbefragung durch Schatten & Licht e.V. (Selbsthilfe-Verein) befürworteten 97% der Betroffenen (N = 58) ein wie oben geschildertes Screening.
Gegenstand der Studie ist die Umsetzung einer neuen Versorgungsform für Versicherte mit psychischen Störungen oder/und psychosozialen Belastungen in der Peri-/Postpartalzeit, welche sich mit dieser Störung/mit diesen Problemen bei einer mit dem Projekt kooperierenden Ärztin/bei einem mit dem Projekt kooperierendem Arzt in Behandlung befinden.
Teilnahmebedingungen
An UPlusE können alle Schwangeren ab der 25. SSW und Eltern von Kindern bis 6 Monate (spätester Eintritt in die Studie zur U5) teilnehmen, die selbst oder deren Kinder bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind. Für die Teilnahme an UPlusE ist die Nutzung der PraxisApps „Meine GynPraxis“ und „Meine pädiatrische Praxis“ erforderlich.
Ausschlusskriterien sind Schwangerschaft vor Schwangerschaftswoche 25, fehlende Einwilligungsfähigkeit oder fehlende Möglichkeit, die Fragebögen in der App auszufüllen (kein Smartphone, unzureichende Sprach- oder Lesefähigkeiten).