Begleitende Studie
Stentzel, U., van den Berg, N., Lanczik, F., Gehrmann, A., Nehring, I., Mall, V., Friedmann, A., Seivert, C., Schade, S., Fusch, C., UPlusE-group, Kittel-Schneider, S. & Simen, S. (2024). Identification and transfer to stepped care of depressed and psychosocially stressed parents during peri-and postpartum—UPlusE: study protocol for cluster randomized trial of a screening intervention. Trials, 25(1), 766.
UPlusE ist eine prospektive, cluster-randomisierte kontrollierte Studie. Die Cluster-Randomisierung in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe wird auf der Ebene der Praxen (Kinder-/Jugendarzt- und Frauenarztpraxen) durchgeführt. Dies hat den Vorteil, dass alle Patientinnen und Patienten einer Praxis gleichbehandelt werden, weil sie alle entweder der Interventions- oder der Kontrollgruppe zugeordnet sind.
In UPlusE einschreiben können sich alle Schwangeren ab der 30. SSW und Eltern von Kindern bis 6 Monate (spätester Eintritt in die Studie zur U5), die selbst oder deren Kinder gesetzlich versichert sind. Letzter Messzeitpunkt (= Erhalt letztes Fragebogenpaket) ist dann zum Ende des ersten Lebensjahres des Kindes (U6). Für die Teilnahme an UPlusE ist die Nutzung der PraxisApps „Meine GynPraxis“ bzw. „Meine pädiatrische Praxis“ erforderlich.
Ausschlusskriterien sind Schwangerschaft vor der 30.SSW, fehlende Einwilligungsfähigkeit oder fehlende Möglichkeit, die Fragebögen in der App auszufüllen (kein Smartphone, unzureichende Sprach- oder Lesefähigkeiten).
Alle an UPlusE-Teilnehmenden erhalten zur Routineuntersuchung zwischen der 30. und 34. Schwangerschaftswoche und zu den U3- bis U6-Untersuchungen der Kinder über die PraxisApps „Meine GynPraxis“ bzw. „Meine pädiatrische Praxis“ die Screening- und Endpunkte-Fragebögen. Es handelt sich hierbei um:
- die Edinburgh-Postnatal-Depressions-Skala (EPDS),
- die Skala 1 „Verzögerte Bindung“ des Brockington Postpartum Bonding Questionnaire (PBQ),
- den KID-PROTEKT-Anhaltsbogen,
- den Fragebogen zum Schreien, Füttern und Schlafen (SFS)
- und Fragen zur Inanspruchnahme von „Psych-Behandlung“ und/oder Beratung durch Frühe Hilfen.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Interventionsgruppe erhalten während ihrer Termine bei ihren behandelnden Frauen- bzw. Kinder- und Jugendärztinnen/Frauen- bzw. Kinder- und Jugendärzten Feedback über die Ergebnisse aus den Fragebögen. Werden bei dem Screening Hinweise auf eine mögliche Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit oder auf psychosozialen Belastungen gefunden, wird die Inanspruchnahme von einer „Psych“- Behandlung (psychiatrisch/psychosomatisch/psychotherapeutisch) und/oder Beratung durch Frühe Hilfen empfohlen. Es werden regionale Kontaktdaten von „Psych-Behandlerinnen/Psych-Behandlern“, „Frühen Hilfen“, Peers und Selbsthilfegruppen im Datenpool der beiden Apps bereitgestellt. Bei Bedarf werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Kontaktaufnahme zu diesen Einrichtungen durch die Praxisteams unterstützt.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Kontrollgruppe erhalten die übliche Routineversorgung (treatment as usual [TAU]) und zum letzten Erhebungszeitpunkt innerhalb der Studie (zur U6) ebenfalls ein Feedback zu den Ergebnissen aus den Fragebögen sowie die Adressen der Hilfsangebote.
Projektpartner





